Elemente in einem Trainingstagebuch

5. November 2021 Aus Von Carmen Schmid

Die Elemente, die in ein individuelles Trainingstagebuch gehören, können von Team zu Team sehr
unterschiedlich sein.
Folgende Elemente haben sich bewährt:
Datum, Ort und Uhrzeit:
Um eventuelle Unterschiede im Verhalten, der Motivation und Konzentration von Mensch und
Hund feststellen zu können, ist es wichtig, sich den Trainingsort und die -zeit zu notieren. So kann
man schnell feststellen, ob die übliche Trainingszeit überhaupt für das Team geeignet ist, oder ob
es vielleicht eine bessere Zeit für das Training gibt. Ist das Abendtraining nach einem langen
Arbeitstag wirklich ideal? Oder ist doch das Wochenendtraining morgens besser? Ist mein Hund
und ich bin ich eher abends müde oder morgens nicht so früh wach und trainingsbereit? Gibt es
einen Unterschied ob ich indoor oder outdoor trainiere? Ob im eigenen Garten oder der Halle oder
dem Feld beim Gassi? Was ist der ideale Trainingsort und welcher Ort bietet Herausforderungen,
an denen ich arbeiten möchte? Welcher Ort bereitet uns am besten auf das nächste Turnier vor?
All diese Komponenten sollten bedacht, geplant und reflektiert werden.
Die Stimmung:
Um die richtigen Ziele für das Training setzen zu können, muss man sich im Vorfeld die Stimmung
von Mensch und Hund anschauen. Bin ich nach einem langen Arbeitstag müde und gestresst?
Bin ich überhaupt in der Lage ein sinnvolles Training mit meinem Hund zu machen? War mein
vierbeiniger Trainingspartner lang alleine zuhause und ist überdreht und übermotiviert? Sind wir
beide gut drauf, ausgeruht und haben Lust auf Training? Die Stimmung von Mensch und Hund ist
die Grundlage dafür, welche Ziele wir uns für das Training setzen sollten: möchte ich etwas Neues
erarbeiten oder macht es aufgrund der Stimmung eher Sinn etwas altes zu wiederholen und viele
Lieblingsübungen einzubauen? Die Stimmung des Hundes gibt außerdem Aufschluss darüber,
welche Wertigkeit die Belohnung an diesem speziellen Tag haben muss. Ist der Hund sehr
aufgedreht, beginnt man vielleicht lieber mit einer Belohnung, die den Hund nicht zusätzlich
hochpusht. Ist der Hund eher etwas träge und unmotiviert braucht es sicherlich eine sehr
hochwertige Belohnung.
Trainingsziele:
Sind alle Voraussetzungen abgewogen, kann man sich die Ziele für das Training setzen und
notieren. Wie bereits erwähnt, müssen Ziele zum Trainingsort, der Zeit und der Stimmung von
Mensch und Hund passen. Ein nicht erreichtes Ziel frustriert. Ein Blick in die Aufzeichnungen der
letzten Trainingseinheiten hilft, sich daran zu erinnern, an welchen Punkten man noch weiter
arbeiten möchte. Ein „Ziel“ muss nicht heißen, dass man ein bestimmtes Element oder einen
bestimmten Trick am Ende des Trainings in Perfektion beherrschen möchte. Ein Ziel ist in den
meisten Fällen eher das, worauf man den Fokus des Trainings legen möchte. Möchte ich heute
besonders darauf achten, dass die Aufmerksamkeit des Hundes immer voll bei mir liegt, möchte
ich ein bellfreies Training, möchte ich besonders auf die richtige Arbeitsspannung achten, möchte
ich an der sauberen Ausführung eines bestimmten Elementes arbeite? Wichtig ist: Je nach
Voraussetzungen, die wir dann am Trainingsort vorfinden und je nachdem welches Gefühl wir im
Training bekommen, müssen wir unsere Ziele eventuell nach einem Teil des Trainings anpassen,
denn das Wichtigste ist, dass Mensch und Hund möglichst positiv aus dem Training gehen. Eine
Videodokumentation, die in einer Pause ausgewertet wird, kann hierbei auch helfen.